Bei der Frage nach der richtigen Ernährung geht es nicht nur darum, dem Körper die benötigte Energie zuzuführen. Ernährung hat mittlerweile viele Funktionen zu erfüllen. Neben physiologischen Aspekten beeinflussen immer häufiger auch ethischmoralische oder auch religiöse Komponenten die Art und Weise, wie wir essen.
Doch selbst Verbraucher, die sich einfach nur gut und gesund ernähren wollen, haben inzwischen einiges zu tun: Die Ernährungswissenschaft und -forschung liefert laufend neue Erkenntnisse, welche Lebensmittel dem Körper guttun bzw. revidiert frühere Einschätzungen. So ist etwa mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, was Bäuerinnen und Bauern schon immer wussten, nämlich, dass auch Butter und das tägliche Frühstücksei wertvolle Bestandteile einer gesunden Ernährung sind.
Wer sich gesund ernähren will, sollte sich daher nicht von jeder vermeintlich neuen Erkenntnis (echter oder selbsternannter) Ernährungsgurus verunsichern lassen, sondern auch seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.
Vielfalt statt Lenkung
Ernährung ist und bleibt eines der wichtigsten Individualrechte des Menschen: Nur wer mit Genuss und Freude isst, fühlt sich dauerhaft wohl. Jedes Lebensmittel hat seine Berechtigung auf dem Speiseplan, jeder Mensch sollte entscheiden dürfen, was und wie er essen möchte.
Einschränkungen der Angebotsvielfalt bevormunden Verbraucher, auch wenn sie vielfach gut gemeint sein mögen. Der kleine Stupser (Nudge) des Kantinenbetreibers, der die Sahnetorte aus dem Angebot nimmt, ist in diesem Zusammenhang ebenso zu nennen, wie die immer wieder ins Gespräch gebrachte Strafsteuer auf Fleischprodukte.
Statt Ernährungsbevormundung zu betreiben, sollte der Staat sein Augenmerk darauf richten, schon an den Schulen eine umfassende Ernährungsbildung zu vermitteln – und ansonsten auf das natürliche Bauchgefühl seiner Bürger vertrauen.