Was ist die Maul- und Klauenseuche (MKS)?

  • Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Klauentiere wie Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer und verschiedene Zootiere betrifft.
  • Für den Menschen besteht keine Gefahr, auch nicht durch den Konsum von pasteurisierter Milch, daraus herstellten Milchprodukten oder Fleisch.

Übertragungswege und Risiken

  • Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren.
  • MKS-kranke Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen über Flüssigkeit aus aufgeplatzten Blasen, aber auch über Speichel, Milch, Kot und Atemluft. Es besteht ein hohes Risiko einer indirekten Ansteckung durch kontaminierte Futterreste, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen.
  • Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere.

Wirtschaftliche Bedeutung und Risiko

  • MKS gehört zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Seuchen bei landwirtschaftlichen Nutztieren, da die Bekämpfung mit drastischen Handelsbeschränkungen für Tiere und tierische Produkte verbunden ist, was zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führt.
  • Diese Tierseuche stellt ein deutlich größeres wirtschaftliches Risiko aufgrund des hohen Ansteckungspotentials dar als die ASP.

Vorkommen und Bedrohung

  • Letzte Fälle in Deutschland 1988 (Niedersachsen), in Europa 2011 (Bulgarien).
  • Davor waren 2001 das Vereinigte Königreich und in der Folge Frankreich, Irland und die Niederlande vom einem großen MKS-Seuchenzug betroffen.
  • In der Türkei, im Nahen Osten, in Afrika, in vielen asiatischen Ländern und in Teilen Südamerikas tritt MKS nach wie vor endemisch auf. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Regionen stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.

Krankheitsverlauf und Symptome

  • Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt jedoch zu lang anhaltendem Leistungsabfall. Bei Jungtieren können hohe Verluste durch Schädigungen des Herzmuskels auftreten.
  • Besonders Milchrinder zeigen häufig die schwersten Krankheitsanzeichen. Nach einer Inkubationszeit von meist 2-7 Tagen treten hohes Fieber, Milchverlust, Appetitlosigkeit, Apathie sowie Blasenbildung am Maul, auf der Zunge (auch „Aphthen“ genannt), an den Klauen und an den Zitzen auf. Bei Schweinen erscheinen Blasen nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen vorwiegend an den Klauen und der Rüsselscheibe. Die Tiere zeigen Lahmheit, die mit einem „klammen Gang“ beginnt. Nach einigen Tagen können manche Schweine aufgrund der Schmerzen nicht mehr stehen und verlieren unter Umständen ihr Klauenhorn. Bei Schafen und Ziegen verläuft die Infektion meist unauffällig; die Tiere können die Krankheit jedoch unbemerkt verbreiten.