06.06.2024

Anlässlich der Umweltministerkonferenz am 6./7. Juni in Bad Dürkheim wenden sich mehrere Verbände mit einem dringenden Appell an die Umweltminister von Bund und Ländern, konkrete Beschlüsse zu fassen, die dem Anspruch einer praxistauglichen Lösung der Problemlage Wolf und Weidetierhaltung gerecht werden. „Das von Bundesumweltministerin Lemke im Oktober 2023 vorgestellte Schnellabschussverfahren für ‚Problemwölfe‘ sollte unbürokratisch, rechtssicher und praxistauglich sein. Dieses sehen die Landnutzer- und Weidetierhalterverbände als gescheitert an“, betont Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes, gemeinsam mit Vertretern der Weidetierhalterverbände bei der Übergabe des offenen Briefs an Bundesumweltministerin Lemke im Rahmen der Umweltministerkonferenz am 6. Juni 2024 in Bad Dürkheim. Eine Koexistenz zwischen Weidetierhaltung und Wölfen in Deutschland sei alleine mit Herdenschutzmaßnahmen nicht machbar, heißt es in dem Schreiben. Daher bedürfe es eines rechtlich abgesicherten Verfahrens im Bundesnaturschutzgesetz sowohl für die Regulierung im Rahmen des Bestandsmanagements als auch zur Entnahme von Problemwölfen als kurzfristige Reaktion und zum unmittelbaren Herdenschutz. Die Landnutzer- und Weidetierhalterverbände fordern, dass noch in dieser Legislaturperiode eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes umgesetzt und neben einer tatsächlich rechtssicheren Regelung zur Problemwolfentnahme ein regional differenziertes Bestandsmanagement etabliert wird. Die bisherige Blockadehaltung seitens der Politik sei für die Weidetierhalter inakzeptabel und nicht länger tragbar, heißt es in dem Brief.

Den Verbändebrief unterzeichneten der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter, der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung, der Bundesverband Rind und Schwein, der Deutsche Bauernverband, die Deutsche Reiterliche Vereinigung, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, das Aktionsbündnis Forum Natur, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer und der Deutsche Jagdverband.

Zu finden ist der offene Brief der Verbände an die Umweltministerkonferenz HIER.