12.12.2019

Die deutsche Landwirtschaft verzeichnet für das zurückliegende Wirtschaftsjahr 2018/19 schwache Ergebnisse. „Gestiegener Kostendruck, die Folgen der Dürrejahre und niedrige Erzeugerpreise haben die Unternehmensergebnisse im vergangenen Wirtschaftsjahr deutlich verschlechtert. Das drückt sich auch in den zukünftigen Investitionen unserer Betriebe aus. Nur 30 Prozent der Betriebe planen in den nächsten Monaten zu investieren“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied.

Nach einer Erholung in den Wirtschaftsjahren 2016/17 und 2017/18 hat sich die wirtschaftliche Situation der deutschen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 2018/19 wieder erheblich verschlechtert. Im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe lag das Unternehmensergebnis mit 54.900 Euro um fast ein Fünftel (18 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis von 67.200 Euro. Das entspricht 38.400 Euro je nicht entlohnter Familien-Arbeitskraft.

Besonders groß waren die Einbußen bei den Milchvieh- und Rindermastbetrieben, aber auch in den Veredlungsbetrieben. Bei den auf Milchviehhaltung spezialisierten Betrieben sank das Unternehmensergebnis je Familienarbeitskraft um 29 Prozent auf 44.000 Euro. Für die Ackerbaubetriebe errechnet sich gegenüber dem niedrigen Vorjahreswert ein Plus von 10 Prozent bei sehr großen regionalen Unterschieden. Je Familienarbeitskraft wurden 40.700 Euro erzielt. In den von der Dürre 2018 besonders betroffenen ostdeutschen Ackerbaubetrieben verschlechterten sich die Unternehmensergebnisse trotz der von Bund und Ländern gewährten Dürrehilfen um 17 Prozent.

In der Schweinehaltung gingen die Ergebnisse nochmals deutlich zurück, vor allem wegen schwacher Erzeugerpreise in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres und höherer Futtermittelaufwendungen. Das Ergebnis je Familien-AK betrug 36.300 Euro, gegenüber dem Vorjahr minus 19 Prozent. Bei den Weinbaubetrieben waren die Unternehmensergebnisse mit 42.100 Euro/FAK stabil – gegenüber Vorjahr plus 1 Prozent.

Die Investitionstätigkeit der Betriebe war auch im Wirtschaftsjahr 2018/19 eher verhalten. Trotz wirtschaftlicher Schwächung blieben die Bruttoinvestitionen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2018/19 mit 54.800 Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau (+ 1 Prozent). Während die Maschineninvestitionen deutlich zunahmen, waren die Gebäudeinvestitionen rückläufig. Offensichtlich führten Unsicherheiten über rechtliche Rahmenbedingungen zur Investitionszurückhaltung bei der Errichtung von neuen Wirtschaftsgebäuden und Ställen.

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2019/20 ist mit Ausnahme der Schweinehaltung nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Unternehmensergebnisse zu rechnen. Jedoch birgt die näherkommende Afrikanische Schweinepest (ASP) erhebliche Unsicherheiten für die Veredlungsbetriebe. Grundlage der Berechnung sind 11.500 Buchführungsabschlüsse von landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben mit durchschnittlich 94 Hektar.

Der aktuelle Situationsbericht ist online abrufbar unter www.situationsbericht.de.