19.08.2021

Als katastrophale Entwicklung bezeichnet DBV-Veredlungspräsident und WLV-Präsident Hubertus Beringmeier den nochmaligen Preisrutsch am Schweinemarkt um 7 Cent auf nunmehr nur noch 1,30 Euro je Kilogramm. „Schweinehalter sind Preisschwankungen durchaus gewohnt und können damit auch umgehen,“ so Beringmeier, „aber eine derart ruinöse Entwicklung über einen so langen Zeitraum hat es selten gegeben!“ Verschiedene Gespräche von Beringmeier zur Lage der Schweinehalter mit der Schlachtwirtschaft in der vergangenen Woche hatten zu keinem positiven Ergebnis geführt. Verstärkt wird die desaströse Lage noch durch die hohen Futterkosten. Dabei geht die Erzeugung von Schweinefleisch in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern bereits seit längerer Zeit zurück.

„Wir brauchen nicht nur allgemeine Bekenntnisse zur regionalen Erzeugung sondern aktives Handeln zur Stärkung der heimischen Betriebe. In vielen anderen europäischen Ländern liegen die Schweinepreise teils deutlich über dem deutschen Niveau. Schlachtunternehmen, Verarbeiter, Großverbraucher und der Lebensmitteleinzelhandel sind gemeinsam gefordert, aktiv die heimische Erzeugung durch entsprechende Einkaufs- und auch Preispolitik zu stabilisieren und zu stärken“, fordert Beringmeier. Kurzfristig helfen könne eine verstärkte Bewerbung von deutschem Schweinefleisch. Darüber hinaus erwartet Beringmeier ein klares Bekenntnis der deutschen Fleischwarenindustrie zu mehr Tierwohl in heimischen Betrieben, indem sie geschlossen der Initiative Tierwohl beitritt.