Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk sind im ländlichen Raum tief verwurzelt und sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze. Als strategische Partner im ländlichen Raum diskutierten Vertreter der Landwirtschaft und des Nahrungsmittelhandwerks im Rahmen der Internationalen Grünen Woche. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) setzen gemeinsam stark auf „Regionalität“. Wenn diese auch wirtschaftlich sein soll, dann müssten regionale Lebensmittel von den Verbrauchern entsprechend „wertgeschätzt“ werden. Das Bewusstsein der Verbraucher dafür ist zwar im Wachsen begriffen, aber bei weitem noch nicht hinreichend geschärft. Eine enge Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Handwerk ist wichtig, um die Transparenz in der Wertschöpfungskette zu erhöhen und Heimat und Genuss der erzeugten hochwertigen Lebensmittel zu vermitteln. Voraussetzung für die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten ist aber auch, dass die Unternehmen in Landwirtschaft und Handwerk hinreichende unternehmerische Freiräume haben und bei der Infrastruktur nicht benachteiligt werden.
Das sind die Ergebnisse einer Podiumsdiskussion, die der Deutsche Bauernverband und der Zentralverband des Deutschen Handwerks auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche auf dem Erlebnisbauernhof veranstalteten. Teilnehmer der Diskussion waren der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk, Herbert Dohrmann, der Präsident des Deutschen Konditorenbundes und Beauftragter des ZDH-Präsidiums für ländliche Räume, Gerhard Schenk, und der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Gerald Dohme.
Die Vertreter von Handwerk und Bauernverband betonten die Bedeutung von funktionstüchtigen Infrastrukturen im ländlichen Raum. Flächendeckendes schnelles Internet sei eine elementare Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen und die notwendige Kundennähe. Leistungsfähiges Internet auf der Basis von Glasfaser und 5G sei auch für die Attraktivität des ländlichen Raums als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort eine wesentliche Voraussetzung und trage damit zur nachhaltigen Sicherung der Fachkräfteversorgung bei. Unternehmer, die die Wirtschaftskraft und Vitalität ländlicher Räume stärken helfen sollen, brauchen vor allem eine Entlastung von überbordender Bürokratie. Hier, so die Verbandsvertreter, ist die Politik gefordert, Reglementierungen, Nachweis-, Dokumentations- und Kennzeichnungspflichten auf das Notwendigste zu beschränken und verlässliche staatliche Rahmenbedingungen zu schaffen.