31.03.2021

Anlässlich der Eröffnung des Bundeszentrums Weidetiere und Wolf und des Verbändegesprächs am Donnerstag zum Leitfaden Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, das fehlende Wolfsmanagement in Deutschland: „Die bisherigen Regelungen im Bundesnaturschutzgesetz zur Regulierung von Wölfen sind für den Schutz der Weidetierhaltung faktisch nutzlos und bleiben weit hinter dem europarechtlich Machbaren zurück. Das zeigt der Vergleich zum Wolfsmanagement in anderen europäischen Staaten wie Schweden und Frankreich. Unsere Weidetierhalter haben die Erwartung, dass das bestehende europäische Naturschutzrecht jetzt endlich umgesetzt wird. Vor allem müssen Wölfe und Rudel, die wiederholt Weidetiere reißen, konsequent entnommen werden.“

Die Einrichtung eines Bundeszentrums Weidetiere und Wolf sei richtig und greife die Forderung des DBV auf, die mit der Ausbreitung der Wölfe in Deutschland auftretenden existentiellen Probleme bei der Haltung von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und anderen Weidetieren endlich zu beheben. „Das Bundeszentrum darf sich aber nicht auf Fragen des Zaunbaus und Herdenschutzes beschränken, sondern muss auch die Regulierung des Wolfes mit einbeziehen. Echter Herdenschutz geht nur mit aktivem Wolfsmanagement. Wolfssichere Zäune gibt es schlichtweg nicht und Herdenschutzhunde sind nur punktuell eine Lösung. Der Deutsche Bauernverband hat daher die klare Erwartung an das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf, dass hiermit neben einem Erfahrungsaustausch zum Herdenschutz auch der Grundstein für ein aktives Wolfsmanagement in Deutschland nach dem Vorbild anderer EU-Staaten und im Einklang mit dem EU-Recht gelegt wird“, so Bauernpräsident Rukwied.