Die heute von der EU-Kommission vorgestellten Vorschläge für die „Naturwiederherstellung“ (nature restoration law) und zur Verminderung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes (sustainable use regulation) stehen aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes in einem fundamentalen Widerspruch zu den aktuellen Herausforderungen bei der Ernährungssicherheit.
Dazu Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes: „Die Landwirte leisten bereits erhebliche Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität und haben die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Vergangenheit deutlich reduziert. Versorgungskrise, Inflation und die hohe geopolitische Bedeutung von Getreideexporten machen aber deutlich, dass verstärkte Stilllegungen von Flächen oder pauschale Verbote von Pflanzenschutzmitteln keine verantwortbaren Lösungsansätze sind. Die EU muss ihre Farm-to-Fork-Strategie nachjustieren, so dass die heutige Agrarproduktion auch im Zuge des Klimawandels aufrechterhalten werden kann. Dazu müssen die ökologischen Leistungen je Flächeneinheit intensiviert statt extensiviert werden.“
Der DBV kritisiert, dass in Zukunft viele ertragreiche Flächen, die etwa unter Natura 2000 fallen, grundsätzlich nur noch ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirtschaftet werden sollen. Generell soll der Pflanzenschutzmitteleinsatz halbiert werden und auf 10 Prozent der Flächen sollen besondere Landschaftselemente bzw. eine Renaturierung von Flussauen und Mooren geschaffen werden. „Die Landwirte wirtschaften mit und in der Natur und brauchen die Flächen zur Nahrungsmittelerzeugung. Gleichzeitig sind allein in Deutschland seit 1990 etwa 1,5 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche durch Überbauung verloren gegangen. Der Flächenschutz und die Renaturierung sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die nicht einseitig auf den Sektor Landwirtschaft abgewälzt werden dürfen“, so DBV-Generalsekretär Krüsken.