Die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes schließt erfolgreich die erste Runde des Jungbauernaustausches mit Uganda in diesem Jahr ab. Nach knapp drei Monaten Aufenthalt in Deutschland und Uganda kommen die 20 Teilnehmenden des „International Young Farmers‘ Exchange Program“ (IYFEP) dort an, wo der Austausch einst begann: auf dem Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem. Auf dem viertägigen Abschlussseminar (2. bis 5. Juli) reflektierten und analysierten alle Anwesenden in enger Zusammenarbeit mit Trainerinnen der Andreas Hermes Akademie die Erlebnisse der letzten Wochen. Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, besuchte die Gruppe am Samstag und gratulierte zum Abschluss. „Ich bin sehr froh, dass diese Austauschrunde so erfolgreich zu Ende gegangen ist. Wenn man in die strahlenden Gesichter der Teilnehmenden blickt, erkennt man, wie viel ihnen der Austausch bedeutet hat und wie gut die Gruppe harmoniert. Wir hoffen, dass wir weiterhin so engagierte, junge Menschen im Programm haben, die erkennen, wie wertvoll dieser Austausch mit Uganda für sie sein kann“, so Gerald Dohme.
Besonders die ugandischen Teilnehmenden, die oft ihren eigenen Betrieb bewirtschaften, nutzten den Aufenthalt, um ihre Kenntnisse in den Bereichen der Informationstechnologie, der Direktvermarktung, des Farm-Managements und der Mechanisierung zu erweitern. Steven Kiwewesi leitet ebenfalls seinen eigenen Betrieb und brachte mit einer Uganda-Woche unter dem Motto: „Die Welt ist bunt, wir sind es auch!“ ein Stück Heimat auf den zertifizierten Bio-Betrieb von Gastbetriebsleiter Matthias Hoffmeier. Er bot im Hofladen eine Woche lang Fair Trade-Produkte aus Uganda wie Ananas, Bananen und Kaffee an.
Auch die deutschen Teilnehmenden sind begeistert vom Austauschprogramm. Für Philipp Hilligardt, Student im Bereich Gartenbau, war der Aufenthalt in Uganda eine kulturell prägende und fachlich bereichernde Erfahrung: „Ich konnte sehen, wie Gartenbau in den Tropen betrieben wird und neue Kulturen wie Papayas und Avocados kennenlernen. Es war spannend zu erleben, wie meine Farm gemanagt wurde. Ich war außerdem sehr beeindruckt, wie viel Leidenschaft für Landwirtschaft und Unternehmergeist die ugandischen Landwirte haben. Ich kann nur sagen, dass es für jeden deutschen Landwirt eine Bereicherung ist, dorthin zu gehen.“
Marie Wagner und Elisabeth Geithel sind ebenfalls Teilnehmerinnen im Programm. „Ich war sehr beeindruckt von der Kreislaufwirtschaft, die auf meiner Farm betrieben wird, vor allem was die Madenproduktion betrifft. Die Maden werden als Futtermittel für Hühner und Fische genutzt und sind eine kostengünstige und effiziente Alternative. Was hier in Deutschland gerade erst anläuft, ist in Uganda bereits Alltag“, erzählt Marie Wagner.
Elisabeth Geithel fühlte sich auf ihrem Betrieb mit Blick auf den Lake Victoria und ihrer Gastfamilie sehr wohl. Sie bekam ein tieferes Verständnis für den Export in den europäischen Markt, insbesondere von Jackfrüchten: „Ich habe gesehen, wie viel Arbeit und Training es bedeutet, die Früchte beim richtigen Reifegrad zu ernten.“
Mit einem lächelnden und einem weinenden Auge kehren die Teilnehmenden zurück in ihr Heimatland, um dort ihre Erfahrungen zu verarbeiten und Gelerntes in ihren landwirtschaftlichen Arbeitsalltag zu integrieren. Ziel des Austauschs ist es, sich fachlich weiterzubilden, kulturelle Begegnungen sowie nachhaltige Netzwerke zu schaffen. Er brachte aber weit mehr als das - nämlich neue Kolleg*innen, neue Freundschaften und eine zweite Heimat.
Bildunterschrift
Bild deutsche Teilnehmende (links) Philipp Hilligardt, Marie Wagner und Elisabeth Geithel (v.l.n.r.) sind sich einig: Der Austausch war eine unvergessliche Erfahrung.
Gruppenbild mit Maske/Gruppenbild ohne Maske (Titel und rechts): Nach drei Monaten Aufenthalt im jeweiligen Partnerland endet für die 20 Teilnehmenden das Abenteuer Ausland auf dem LBZ Echem.