10.11.2021

Seit über einem Jahr grassiert die Afrikanische Schweinepest in Ost-Brandenburg in der Grenzregion zu Polen. Bei mehr als 2.600 toten Wildschweinen wurde die Seuche bislang nachgewiesen. Auch das Bundesland Sachsen ist betroffen und an die Grenze von Mecklenburg-Vorpommern ist die Tierseuche bedrohlich nah herangerückt. Bei einem vor-Ort-Termin in Brandenburg nahe der polnischen Grenze haben sich Vertreter des Deutschen Bauernverbandes, des LBV Brandenburg und weiterer Landesbauernverbände sowie des Deutschen Jagdverbandes und des Brandenburgischen Jagdverbandes über den aktuellen Stand der Seuchenbekämpfung informiert und auf die nationale Tragweite dieser Seuche hingewiesen.

Der DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hubertus Beringmeier kam an die polnische Grenze, auch um seine Solidarität mit den Brandenburger Schweinehaltern zu demonstrieren: „Die ASP-Bekämpfungsmaßnahmen führen zu umfangreichen Restriktionen und Marktverwerfungen, die die schweinehaltenden Betriebe an den Rand ihrer Existenz führen. Bei der Bekämpfung der Afrikanische Schweinepest muss sich der Bund deutlich stärker engagieren. Es muss alles getan werden, dass sich die ASP nicht weiter ausbreitet.“

In den Ländern Brandenburg und Sachsen werden weitreichende ASP-Bekämpfungsleistungen erbracht, um die Ausbreitung der Tierseuche in den Regionen mit hohen Viehdichten in Deutschland zu verhindern. "Die Brandenburger Schweinehaltungen sind durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest unverschuldet in eine existenzielle Notlage geraten, aus der sie sich nicht selbst befreien können. Sie benötigen dringend kurzfristig eine wirksame Unterstützung, ansonsten stehen die meisten vor dem Aus und das Land verliert endgültig seine regionale Produktion. Auf Grund der nationalen Dimension kommt dem Bund eine entscheidende Verantwortung zu", sagt Hendrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg.

Der Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Gunther Zschommler, unterstreicht die Bedeutung der Anerkennung einer Bedrohung von nationalem Ausmaß für die sächsischen Schweinehalter. „Aus sächsischer Sicht muss die Afrikanische Schweinepest endlich als nationale Seuche anerkannt werden. Sonst droht nicht nur der Zusammenbruch der sächsischen Schweineproduktion, sondern die ASP wird zur Bedrohung für den gesamtdeutschen Schweinebestand. Aus diesem Grund fordern wir, dass der Bund nach Ausrufung der nationalen Seuche bei der EU umgehend eine Entschädigungserlaubnis beantragt, um die betroffenen Schweinehalter unkompliziert entschädigen zu können. Gleichzeitig ist der Schwarzwildbestand deutlich zu reduzieren.“