16.01.2025

Starker Schulterschluss für die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft: Der Bundesverband des Lebensmittelhandels (BVLH), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Deutsche Bauernverband (DBV) richten vor der Bundestagswahl einen eindringlichen Appell an die Politik, den Agrar- und Ernährungsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Die Verbände schauen mit großer Sorge auf die Entwicklung der vergangenen Jahre. Ihre Allianz sehen sie als ein Signal und Angebot an die kommende Bundesregierung, dass Wirtschaft und Politik enger zusammenrücken und in einen nachhaltigen Lösungsmodus gelangen. Die Allianz versteht sich als Möglichmacher für eine tragfähige Zukunftsperspektive für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft. Sie wollen den gesamten Lebensmittelsektor, die Nachhaltigkeit, den Wettbewerb in der Lebensmittelkette und die Verbraucherwohlfahrt stärken.

Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die Wirtschaftsleistung stagniert, hohe Kosten und Auflagen lasten auf den Unternehmen und die Verbraucherstimmung ist eingetrübt. Die anstehende Bundestagswahl stellt eine Richtungsentscheidung für das Land dar.

Auch der Lebensmittelsektor steht vor enormen Herausforderungen. Ein Großteil der notwendigen Weichenstellungen wurde von der Ampelregierung nicht getätigt. Es fehlt an spürbaren Entlastungen und einer klaren Zukunftsperspektive.

Um den Unsicherheiten zu begegnen, Zuversicht zu schaffen und einen echten Aufbruch zu erzeugen, hat sich eine Verbände-Allianz vom Landwirt über die Verarbeiter bis zum Handel zusammengeschlossen.

BVLH, DBV und DRV benennen gemeinsam und klar, was es seitens der Politik braucht, um den Agrarstandort, das Tierwohl, den Wettbewerb in der Lebensmittelkette und die Verbraucherwohlfahrt zu stärken.

DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp: „Als Lebensmittelkette gehen wir gegenüber der Politik in die Vorleistung und legen klare gemeinsame Vorschläge vor. Wir erwarten von der Politik, dass sie zeitnah Maßnahmen ergreift, um den Agrar- und Ernährungsstandort Deutschland zu stärken.“

BVLH-Präsident Björn Fromm: „Wir strecken der Politik die Hand aus, um Kräfte zu bündeln und gemeinsam entschlossen zu handeln. Wir bringen wirkungsvolle Systeme der Wirtschaft mit ein.“

DBV-Präsident Joachim Rukwied: „Gerade in Zeiten von Stagnation und weltpolitischen Unwägbarkeiten ist eine leistungsfähige und resiliente Lebensmittelkette wichtiger denn je. Grundlage ist dafür eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft.“

Ganz konkret fordert die Verbände-Allianz:

  • Stärkung der deutschen Landwirtschaft durch Herkunftskennzeichnung, Agrar-Marketing und Abbau von Innovationshemmnissen
  • Stärkung der sozialen Marktwirtschaft durch realistische Marktbetrachtung, Vermeidung dysfunktionaler Eingriffe und Nutzung von privatwirtschaftlichen oder “von der Branche eingerichteten” Schiedsgerichtsstellen
  • Stärkung des Wirtschaftswachstums durch Steueranreize, Bürokratieabbau, Reduzierung von Auflagen und Dokumentationspflichten sowie eine Rückkehr zur Stufenverantwortung.
  • Stärkung des Tierwohls durch Nutzung etablierter Haltungskennzeichnungssysteme und eine langfristige finanzielle Unterstützung durch den Staat
  • Stärkung des EU-Binnenmarkts durch einheitliche Regelungen und wissenschaftsbasierte Ansätze
  • Stärkung der Lebensmittelwertschätzung durch konkrete Erleichterungen im Bereich der Weitergabe an die Tafeln und andere karitative Einrichtungen.

Im Rahmen der Grünen Woche 2025 und des gegenwärtigen Bundestagswahlkampfs wird die Verbände-Allianz die eigenen Empfehlungen in die politische Debatte einbringen und im Rahmen von Dialogformaten zur Diskussion stellen. Das gemeinsame Positionspapier finden Sie HIER.